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Reichte früher
die Genialität und Kreativität eines einzelnen Entwicklers als Garant für den
Erfolg eines neuen Produktes, erfordern heute kürzere Innovationszyklen, eine
erhöhte Marktdynamik sowie interdisziplinäre Problemstellungen effiziente
Planungs- und Gestaltungsprozesse. Hauptsächlich in den frühen Phasen von
Entwicklungsprozessen wird dabei häufig interdisziplinäre Teamarbeit gefordert,
welche erfolgreich durch Kreativitätstechniken unterstützt werden kann. Diese
kommunikationsintensiven Methoden erfordern ein spontanes, paralleles Arbeiten,
welches jedoch von aktueller IT (Informations Technologie) nicht unterstützt
wird. Kreative Gruppenprozesse und die dabei eingesetzten Kreativitätstechniken
nutzen deshalb papierbasierte Methoden und erzeugen , da weiterführende Prozesse
digital unterstützt werde, einen Medienbruch und somit aufwändige
Datenrekonstruktion.
Im Rahmen
dieses Projektes wird, nach einführenden Recherchen, eine
Interaktionstechnologie entwickelt, welche eine gleichzeitige, intuitive
Interaktion von bis zu 6 Benutzern mit einem Computersystem ermöglicht. Auf
Basis dieser Technologie wird ein digitaler Gruppenarbeitsplatz gestaltet, der
als einzelner Arbeitsplatz und auch über ein Netzwerk mit weiteren
Arbeitsplätzen genutzt werden kann.
Bestehende und
bewährte Kreativitätsmethoden werden auf ihre Eignung zur Portierung in diese
digitale Umgebung untersucht. Neue Methoden werden entwickelt, welche die
Möglichkeiten dieser neuartigen, digitalen Umgebung optimal nutzen und eventuell
nur in dieser sinnvoll nutzbar sind. Die neuentwickelten Methoden werden
zusammen mit den bekannten, adaptierten Methoden in dieser Umgebung zusammen mit
der Industrie auf ihre Akzeptanz und Effizienz getestet.
Kreativität
wurde in den 60er Jahren in der Kreativitätsforschung als eine
leistungsoptimierende Eigenschaft von Denkprozessen und als optimales
Problemlösungsverhalten gesehen.
Es wurde
allerdings schnell erkannt, das Kreativität viel weiter gesehen werden muss und
weder voraussehbar noch zu erzwingen ist. So definierte Carl L. Rogers den
kreativen Akt als das natürliche Verhalten eines Organismus, das dann eintritt,
wenn der Organismus allen inneren und äusseren Erfahrungen offen gegenübertritt
und wenn er frei ist, alle Arten von Beziehungen auf flexible Weise
auszuprobieren.
Damit
Kreativität entstehen kann, mussten somit entsprechende Voraussetzungen und eine
besondere Atmosphäre geschaffen werden. Den „Kreativen“ wurden deshalb viele
Freiräume geschaffen, in denen sie unbelastet von äusseren Zwängen agieren
konnten. Um mit mehreren Personen gemeinsam erfolgreich kreative Prozesse zu
durchlaufen, wurden in den letzten 30 Jahren unterschiedliche Methoden und
Hilfsmittel entwickelt, welche durch den Synergie-Effekt speziell bei
interdisziplinären Teams zu einzigartigen und überraschenden Resultaten führen.
Viele dieser Kreativitätstechniken haben sich über die Jahre bewährt, wurden
weiterentwickelt und sind auch heute noch effektiv und beliebt.
Im Gegensatz
zu vielen nachfolgenden Prozessen, die mittlerweile meist intensiv durch
Informationstechnologie unterstützt werden, werden die kreativen Prozesse
weiterhin analog, d.h. papierbasiert ausgeführt. Die Protokollierung der
Resultate und deren Aufbereitung für die Weiterbearbeitung ist deshalb sehr
aufwändig und häufig gehen dabei auch wichtige Informationen
verloren.
Dass kreative
Prozesse bis anhin nicht, oder nur selten durch IT unterstützt werden, liegt
auch an der Art, wie heutige Computer genutzt werden. Die Interaktion erfolgt
meist mittels Tastatur und Maus, die Datendarstellung erfolgt über Monitore.
Diese Art der Interaktion ist für einzelne Benutzer und für logisch gegliederte,
meist textbasierte Tätigkeiten optimiert. Sie steht jedoch in klarem Widerspruch
zu den Anforderungen einer gemeinsam agierenden Gruppe und ermöglicht kaum diese
besondere Atmosphäre, welche für die Kreativität notwendig ist.
Seit wenigen
Monaten werden vermehrt Technologien angekündigt und auch vermarktet, welche
eine intuitive Texteingabe in unterschiedliche Systeme wie Computer, PDA,
Organizer und Mobiltelefone ermöglichen. So gibt es verschiedene „digitale“
Stifte, mit deren Hilfe auf Papier erstellte handschriftliche Notizen direkt
mittels Infrarot und/oder Ultraschalltechnologie digitalisiert und in das
angeschlossene System übertragen werden. Seit November 2002 sind auch
Tablett-PCs erhältlich, welche mit dem neuen Betriebsystem Windows XP for tablet
betrieben werden. Diese ultrakompakten Notebooks können gänzlich ohne Tastatur
bedient werden und sollen neue Einsatzgebiete eröffnen.
Diese neuen
Interaktionstechnologien zeigen, dass es neben der Maus/Tastatur-Interaktion
auch weitere praktikable Technologien gibt, jedoch sind auch diese zurzeit
ausschlieslich auf Einzelbenutzer zugeschnitten und unterstützen nicht sinnvoll
eine Teamarbeit.
Da die
verfügbare Hardware keine Gruppeninteraktion zulässt, gab es bis anhin auch
keinen Entwicklungsbedarf für Software, welche kreative Gruppenprozesse
unterstützen kann. Diverse Forschungsstätten und Industrien befassen sich
zurzeit mit CSCW (computer supported collaborative work), konzentrieren sich
jedoch ausschliesslich auf Gruppenarbeit mit verteilten Gruppenmitgliedern. Über
ein Netzwerk miteinander verbundene Einzelarbeitsplätze ermöglichen hierbei ein
gemeinsames Arbeiten einzelner Teammitglieder. Die dabei genutzten Applikationen
(Groupware) erlauben ein gemeinsames Nutzen und Verwalten von Daten und
unterstützen die Kommunikation und die Projektplanung. Eine effektive Teamarbeit
lokaler wie auch verteilter Gruppen wird jedoch nicht ermöglicht.
Um kreative
Prozesse in gewohnter oder ähnlicher Art zu durchlaufen und diese dabei mit IT
zu unterstützen, bedarf es neuer Interaktionstechnologien, neuer Software und
auch einer Adaption resp. Neuentwicklung von Methoden.
Eine wichtige
Rolle bei kreativen Prozessen, speziell auch in den frühen Phasen der
Produktentwicklung, nimmt dabei die Visualisierung von Ideen und
Lösungsvorschlägen ein. Das Erstellen von Skizzen, die Bearbeitung durch einen
oder mehrere Teilnehmer, lokal und auch räumlich verteilt, muss somit ebenso
einfach und intuitiv mögich sein, wie die Archivierung und Verwaltung dieser
nicht textbasierten Daten.
Ziel dieses Projektes ist die Entwicklung einer Interaktionstechnologie, welche ein intuitives Nutzen von IT durch Kleingruppen ermöglicht. Ein Prototyp eines Arbeitsplatzes wird erstellt, um damit adaptierte und neuentwickelte Kreativitätsmethoden zu untersuchen und die Akzeptanz und die Effizienz eines digitalen Systems zur Unterstützung kreativer Gruppenprozesse zu untersuchen und zu bewerten.
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